Hier erblickte ich 1977 das Licht der Welt. Hier bin ich aufgewachsen. Hier zog es mich immer wieder hin: nach Zwischenspielen in Mecklenburg-Vorpommern, Südthüringen und Sachsen. Und zwar nicht nur wegen des idyllischen Blickes über die Altstadt vom Turm der Ägidienkirche an der Krämerbrücke, wie er im Stadtbild zu sehen ist.

Viele Jahre habe ich als freiberuflicher Pressefotograf meinen Lebensunterhalt bestritten. Große Auftraggeber waren Ostsee-Zeitung, Freies Wort, Wochenspiegel Hildburghausen, Thüringer Allgemeine, Dresdner Morgenpost, Thüringische Landeszeitung. Die kleine Auswahl an Fotos in der Bildergalerie zeugt davon.

Ich sah einen kleinen Präsidenten eines großes Landes aus einem Hubschrauber-Ungetüm steigen. Ich bewunderte einen jungen Fußballer bei seinen samstäglichen Slalomfahrten durch die gegnerischen Reihen, der es mittlerweile zu fünf Champions-League-Finalsiegen geschafft hat. Ich schaute Hein Blöd und Käpt’n Blaubär beim Entstehen zu. Ich war dabei, wenn Affe Yoga macht, wenn es beim Semper-Opernball kurvig zugeht, wenn Schatzsucher am stürmischen Ostsee-Strand ihr Glück versuchen oder wenn sich ein Taschen-Gott in seinen ledernen Kunstwerken aalt.

Nun wird die Fotografie langsam wieder das, was es früher einmal war: ein Hobby. Wobei dieser Schritt für mich kein einfacher ist. Macht man ein Hobby zum Beruf, verliert man ein Hobby. Hat man viele Jahre den Alltag durch den Sucher gesehen und gibt man dann Beruf auf, so hat man nicht automatisch das alte Hobby wieder zurück. Aber ich arbeite dran.

Mit zwei guten-alten, beinahe unkaputtbaren, Nikon-Spiegelreflex-Kameras (D3 und D700) sowie mit Objektiven vom Weitwinkel bis zum 300er-Tele habe ich die Zutaten, um die alte Liebe neu zu entfachen.